Streaming Für Unternehmen


Livestreams planen und erfolg­reich durchführen

Was ist Streaming?


Egal ob Netflix, Twitch oder Webinar: Heute ist das Wort Streaming in aller Munde. Doch was ist Streaming überhaupt, welche Vorteile ergeben sich daraus und wie kannst du diese für dich oder dein Unter­nehmen nutzen?

Definition Streaming:
Das Wort Streaming kommt aus dem Engli­schen und heißt so viel wie „strömen”. Gemeint sind hierbei konti­nu­ier­liche Daten­ströme von Audio- und Video­daten, die in kleinen Daten­pa­keten auf dem Ausga­be­gerät herun­ter­ge­laden und verar­beitet werden. Dabei erfolgt das Herun­ter­laden der Daten in den Puffer zeitgleich zur Wiedergabe, wodurch im Gegensatz zum klassi­schen Download zum Ansehen der Inhalte vorab nahezu keine Ladezeit benötigt wird.

Streaming: Kurze Geschichte


Natürlich denken viele beim Wort Streaming – gerade in der jüngeren Generation – an Streamer wie Montana Black, Trymacs, Unge, Knossi oder Gronkh, die Ihre Zuschauer*innen täglich auf Twitch oder YouTube daran teilhaben lassen, wie sie ein Spiel spielen, über Alltags­themen sprechen oder auf Videos von anderen reagieren. Aber welche Chancen bietet diese Techno­logie für Unter­nehmen und warum sollte man die Möglich­keiten nutzen, die einem Streaming ermög­licht?

Streaming und vor allem Live-Streaming ist ein direkter Kommu­ni­ka­ti­ons­kanal, der dabei helfen kann, Trans­parenz und Vertrauen im Unter­nehmen aufzu­bauen. Durch Streaming bekommt man die Möglichkeit, ein riesiges Publikum zu erreichen und das sogar stand­ort­un­ab­hängig. Natürlich lassen sich mithilfe von Livestreams auch Hybrid-Veranstaltungen reali­sieren und so die analoge mit der digitalen Welt verbinden. Durch die Teilnahme an einem digitalen Event kann man Kosten für Locations, Anreise, Verpflegung und Hotel sparen und das Unter­nehmen über verschiedene Standorte hinweg mitein­ander verbinden. Zudem kann man ein solches Event auch für Partner, Kunden oder Inter­es­senten öffnen und so sehr einfach die Reich­weite der Infor­ma­tionen erhöhen.

Welche Events sind denn eigentlich für Streaming denkbar? Angefangen bei der Übertragung von internen Townhall-Meetings über die Aufbe­reitung von Monats- oder Jahres­rück­blicken und Presse­kon­fe­renzen bis hin zur Übertragung von Events oder Diskus­sionen auf z. B. Messen ist alles denkbar. Aber auch im Bereich der internen und externen Weiter­bildung und Zerti­fi­zierung ist der Einsatz von Streaming in Form von Webinaren beliebt. Hier sind der Kreati­vität keine Grenzen gesetzt.

Das kleine 2x2 für erfolg­reiches Streaming für die Eiligen


Ort

Welche Events sind denn eigentlich für Streaming denkbar? Angefangen bei der Übertragung von internen Townhall-Meetings über die Aufbe­reitung von Monats- oder Jahres­rück­blicken und Presse­kon­fe­renzen bis hin zur Übertragung von Events oder Diskus­sionen auf z. B. Messen ist alles denkbar. Aber auch im Bereich der internen und externen Weiter­bildung und Zerti­fi­zierung ist der Einsatz von Streaming in Form von Webinaren beliebt. Hier sind der Kreati­vität keine Grenzen gesetzt.

Licht, Bild, Ton

Das sind essen­zielle Bausteine eines jeden Video­formats. Vor allem der Ton wird oft unter­schätzt, spielt dennoch eine entschei­dende Rolle. Beschäftige dich daher vor dem Stream mit folgenden Fragen:

  • Wie viele Bildquellen werden benötigt? Als Bildquelle können externe Kameras, aber auch zusätz­liche Geräte sein, z. B. ein Laptop oder ein Tablet mit der Präsentation
  • Welche Licht­quellen sind vorhanden? 
  • Brauchst du zusätz­liches Licht? (Vorab: Ja, du brauchst fast immer zusätz­liche Lichtquellen)
  • Welche Tonquellen brauchst du? Oder leichter gesagt: Wie viele Sprecher*innen nehmen am Stream teil? Werden sie sich bewegen oder es das Bild statisch? Abhängig davon ist auch die Wahl eines Mikrofons bzw. einer Tonquelle.
Soft-/Hardware

Machen dir vorab über folgende Fragen Gedanken:

  • Wie komplex ist dein Livestream-Szenario? Faust­regel: Je komplexer das Szenario, desto kompli­zierter wird es sein, dieses mit Software umzusetzen.
  • Hast du zusätzlich Teammit­glieder, die Regie übernehmen können? Oder wird der Livestream von einer Person alleine durchgeführt? 
  • Wie medial vielfältig wird dein Stream sein? Schaltest du zusätz­liche Sprecher*innen dazu? Werden Grafiken oder Präsen­ta­tionen eingeblendet?
  • Hast du Zeit und Lust, dich in Software einzu­ar­beiten, um diese live bedienen zu können?
Netzwerk & Internet

Dies ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt von allen: Ohne ausrei­chend schnelle Inter­net­ver­bindung kann erst gar nicht gestreamt werden. Daher stelle sicher, dass deine Netzwerk­in­fra­struktur und die Inter­net­ver­bindung für einen Livestream ausgelegt sind. Kläre folgende Fragen:

  • Ist die Inter­net­ver­bindung schnell genug? Teste das am besten mehrfach vorab!
  • Brauchst du eine Back-Up-Verbindung? Bei sehr wichtigen Streams mach es Sinn, über eine zusätz­liche LTE-Verbindung nachzudenken.

Wo soll gestreamt werden?


Als nächstes stellt sich die Frage, von wo aus gestreamt werden soll, denn danach bestimmt sich auch die Technik, die zum Einsatz kommen wird. Gibt es im Unter­nehmen einen festen Ort oder einen festen Raum, der für das Streaming genutzt werden soll, oder soll das Setup auch mobil einge­setzt werden?

Wenn es einen festen Raum oder sogar ein Studio gibt, dann bietet es sich an, diesen so zu gestalten, dass er für die Zuschauer*innen eine anspre­chende Kulisse bildet und die Inhalte unter­stützt. So kann man u. A. gestal­te­risch die Corporate des Unter­nehmens aufgreifen, einen Wieder­erken­nungswert schaffen und so die eigene Brand stärken. Je nach Format kann man auch über den Einsatz von Green­screens, Bildschirmen oder Projek­toren nachdenken, um die Veran­staltung durch kleine Spezi­al­ef­fekte spannender zu gestalten.

Sollte das Setup mobil einge­setzt werden, so kann man über Hinter­grund­systeme, ein Pult oder eine Theke sowie einen Regie­tisch nachdenken. Diese lassen sich je nach Konstruktion und Ausführung sehr einfach und platz­sparend in Flight-Cases verstauen.

Solltest du dich für die Einrichtung eines internen Video-Studios inter­es­sieren, dann haben wir hier einen spannenden Blog-Artikel: In 5 Schritten ein firmen­ei­genes Video einrichten.

Bild, Beleuchtung und Ton


Da es sich beim Streaming ähnlich wie beim Fernsehen um die Übertragung von Bild und Ton handelt, sollte man auf diese Aspekte ein beson­deres Augenmerk legen. Natürlich lässt sich ein einfacher Livestream auch mit Bordmitteln wie z. B. einen Laptop mit Webcam reali­sieren. Aber es gibt auch die Möglichkeit, daraus ein ganz beson­deres Erlebnis zu schaffen. So kann man als Bildquellen profes­sio­nelle Kameras wie DSLRs, DSLMs oder Camcorder mit guten Optiken und hohen Auflö­sungen einsetzen und dadurch die Bildqua­lität auf TV-Niveau heben. Hierdurch lassen sich Effekte wie z. B. Color­grading, Tiefen­schärfe und Bokeh reali­sieren und so dem ganzen einen profes­sio­nellen Look verleihen. Natürlich kommt es auch auf eine passende Beleuchtung an. So kann man mit Video­leuchten und LED-Panels sehr einfach eine Dreipunkt­be­leuchtung reali­sieren, den Hinter­grund farbig beleuchten oder durch Spotlights bestimmte Elemente besonders hervor­heben. Hierdurch kann man dem Bild einem Tiefe geben und Spannung erzeugen.

Neben dem Kamerabild sollte man sich auch darüber Gedanken machen, ob man z. B. auch eine Präsen­tation oder weitere Bild- und Video­in­halte mit in den Stream hinein­geben möchte. Sollte dies der Fall sein, so kommt der Einsatz von sogenannten Capture Cards oder externen Video-Mischern in Frage. Durch diese Karten können HDMI- oder SDI-Signale mit einge­bunden werden.

Neben einem guten Bild spielt natürlich auch der Ton eine wichtige Rolle, denn nichts ist schlimmer als wenn der Ton nervt. Daher sollte man auf jeden Fall in gutes Audio-Equipment inves­tieren. Je nach Einsatz­sze­nario kommen dabei Richt­mi­krofone, Handmi­krofone oder Lavalier-Mikrofone in Frage. Je nach Anwendung kann sogar der Einsatz von Funkstrecken oder eine Mischung aus verschie­denen Tonquellen vorteilhaft sein.

Falls du dich noch weiter mit dem Thema Video­qua­lität beschäf­tigen willst, dann empfehlen wir dir unseren Blog-Artikel: Mit 6 einfachen Tricks die Video-Qualität verbessern.

Software oder Hardware für Streaming?


Natürlich gibt es Software­lö­sungen, die sehr viele Möglich­keiten bieten. So haben sich nicht umsonst in der YouTube und Twitch Community die Programme OBS (Open Broadcast Software) und Streamlabs etabliert. Diese Software ist kostenlos und bietet neben verschie­denen Schnitt­stellen enorm viele Einstell­mög­lich­keiten, die es einem ermög­lichen, verschiedene Bild- und Tonquellen zu einem Signal zusam­men­zu­fassen. Im profes­sio­nellen Umfeld gibt es Programme wie z. B. vMix, mit denen sich sehr komplexe Livestreams reali­sieren lassen. Der einzige Haken daran ist, dass die Software oft sehr komplex und die Bedienung nicht sehr intuitiv ist. Auch muss die Software für verschiedene Szenarien immer neu konfi­gu­riert werden. Um eins kommt man jedoch auch durch Software nicht herum – gute Bild- und Tonquellen.

Eine Alter­native zu den Software­lö­sungen bieten so genannte Medien­systeme bzw. Streaming-Koffer. Diese Systeme bestehen aus aufein­ander abgestimmten Kompo­nenten und werden speziell für die Produktion von Video­for­maten und Streams entwi­ckelt. Vieles, was sonst software­seitig reali­siert werden muss, wird hier durch speziell dafür ausge­legte Hardware übernommen. 

Streaming-Koffer bieten eine Reihe wichtiger Vorteile:

  • Diese Systeme lassen sich viel schneller aufbauen und einfacher bedienen.
  • Sie lassen sich einfach an unter­schied­liche Szenarien anpassen, z. B. Webinare, Live-Events, Kunden­mee­tings, etc.
  • Streaming-Koffer sind unabhängig von Betriebs­system oder einge­setzter Konferenz-Software.
  • Die abgestimmten Medien­systeme lassen sich modular aufbauen und somit nicht nur für Livestreams, sondern auch z. B. für Produk­tionen oder in einem Video­studio einsetzen.

Obwohl profes­sio­nelle Systeme in der Anschaffung meist teurer sind als die Software-Lösungen, sind sie für den Dauer­einsatz ausgelegt und daher oft viel langle­biger. Auch lassen sie sich meist einfach erweitern oder upgraden, sodass man dadurch auf Dauer sowohl Zeit als auch Kosten sparen kann. Wir sprechen hier also von Inves­ti­tionen für die nächsten 10 – 15 Jahre. Die Sorge, dass die Hardware ja morgen schon wieder alt ist, ist in diesem Bereich daher eher neben­sächlich. Falls du dich für eine Hardware-Lösung inter­es­sierst, dann schau dir doch mal unsere kompakten Medien­systeme an.

Netzwerk­in­fra­struktur und Internetanbindung


Ein sehr leidiges aber trotzdem extrem wichtiges Thema ist die gute Anbindung an das interne Netzwerk und vor allem an das Internet. Da alle Daten des Streams über das Internet gesendet werden, sollte man darauf achten, eine stabile Verbindung mit einer möglichst hohen Bandbreite zu haben. Wichtig ist vor allem auch die Upload-Geschwindigkeit, da die Daten ins Netz geschickt werden. 

Um die Ausfall­si­cherheit zu erhöhen, kann man z. B. zusätzlich zur kabel­ge­bun­denen Inter­net­an­bindung auch auf eine Backup-Verbindung via Mobilfunk (LTE) zurück­greifen. Mittler­weile gibt es LTE-Router, die den zeitgleichen Betrieb von unter­schied­lichen Netzan­bietern ermög­lichen, um so die Ausfall­si­cherheit zu erhöhen und die maximale Netzab­de­ckung zu gewährleisten.

Fazit


Ob Streaming für dich in Frage kommt, musst du für dich selbst entscheiden. Streaming ist ein Medium, welches die Möglichkeit bietet, Inhalte kosten­günstig an ein sehr breites Publikum zu streuen. Durch die Übertragung von Konfe­renzen oder Events kann das Vertrauen in eine Marke gesteigert werden und so die Reich­weite extrem erhöht werden.

Auch können in Formaten wie Townhalls aktuelle Infor­ma­tionen an die Mitarbeiter*innen weiter­ge­geben werden oder in Live Q&As Fragen zur Unter­neh­mens­ent­wicklung beant­wortet werden. So kann man den Zusam­menhalt im Unter­nehmen und den Austausch von wichtigen Infor­ma­tionen im Unter­nehmen steigern.

Streaming im Bereich Weiter­bildung bietet die Möglichkeit, die eigenen Mitar­beiter, Kunden oder externe Dienst­leister mit aktuellen Themen zu schulen oder auf den neuesten Stand zu bringen. Inter­es­sante Aspekte könnten u. A. die Bereiche Produkt­schulung und Zerti­fi­zierung sein.

Jedoch ist Streaming mit einem gewissen Aufwand und einem Anfangs­in­ves­tition verbunden. Ein guter Stream sollte sowohl Inhaltlich als auch technisch gut durch­dacht und vorbe­reitet werden, da moderne Zuschauer*innen hohe Ansprüche an die Qualität stellen. Natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, daher solltest du keine Angst davor haben damit zu beginnen. Man kann sehr einfach einsteigen und kann sich leicht mit jedem Stream ein bisschen steigern. So wird man die Qualität in kurzer Zeit steigern und schnell einen Mehrwert daraus ziehen können.

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