Onbording neu gedacht


10 Gründe, mehr Video­formate in den Onboarding-Prozess zu integrieren

Die Aufgabe


Vor dem Onboarding ist meistens schon ein bedeu­tender Teil geschafft – ein neues Teammit­glied wurde gewonnen und soll nun Teil des Unter­nehmens werden. Aber auch aufgrund des internen Wechsel in andere Abtei­lungen sollte ein Onboarding-Prozess in Gang gesetzt werden.

Genau jetzt stehen die Firmen vor der Aufgabe, die Mitarbeiter*innen willkommen zu heißen, bestmöglich in das Team zu integrieren und ihnen alle relevanten Infor­ma­tionen zur Verfügung zu stellen. Natürlich müssen die neuen Mitarbeiter*innen neben den Unter­neh­mens­zielen und der Unter­neh­mens­kultur auch die internen Prozesse und das Aufga­benfeld verstehen. Genau diese Einlern­phase bestimmt maßgeblich, wie sie im Unter­nehmen ankommen und wie schnell und produktiv sie in Zukunft ihre Arbeit erfüllen können.

Der klassische Onboarding-Prozess


Leider findet der Onboarding-Prozess jedoch noch zu oft ganz klassisch statt. Der neue Mitar­beiter kommt in der entspre­chenden Abteilung an und bekommt einen Ansprech­partner oder sogar so etwas wie einen Mentor zugeteilt. Dieser führt den neuen Mitar­beiter im Anschluss in das Unter­nehmen ein, stellt das Unter­nehmen, die Abteilung und die Abläufe vor und versucht ihm alle relevanten Infor­ma­tionen zu vermitteln. Diese Vorge­hens­weise hat mit dem persön­lichen Kontakt einen wichtigen Vorteil, bringt aber auch ein paar Nachteile mit sich:

  • der klassische Prozess bindet mindestens eine – oft aber mehrere – Personen
  • der Prozess ist oft wenig standar­di­siert und es besteht die Gefahr, dass wichtige Infor­ma­tionen – nicht oder in unter­schied­lichem Umfang weiter­ge­geben werden
  • die Fähigkeit, das benötigte Wissen zugänglich und verständlich zu vermitteln, ist von Person zu Person sehr unter­schiedlich ausgeprägt
  • wenig Flexi­bi­lität beim Tempo und Wieder­ho­lungen – man möchte schließlich die Kolleg*innen nicht schon am Anfang übermäßig stören!

Erfolg­reiches Onboarding mit psycho­lo­gi­schem Know-How


Aus der psycho­lo­gi­schen Perspektive gibt es noch einen weiteren wichtigen Nachteil der klassi­schen, ausschließlich an persön­liche Erklärung gebun­denen Vorge­hens­weise. Hast du es schon einmal erlebt: Du erklärst einen Vorgang, führst diesen ausführlich vor, gehst auf die Details ein, aber im Anschluss wird keine einzige Frage gestellt? Dafür gibt es einen Grund, und nein, meistens hat es leider nichts mit deinem Erklär­talent zu tun.

Eine direkte Speicherung der neuen Infor­mation ist laut psycho­lo­gi­scher Forschung nur bedingt erfolg­reich. Vor allem Prozesse, Abläufe oder bestimmte Handlungen sind s.g. implizite bzw. proze­durale Gedächt­nis­in­halte, die ein Teil des Langzeit­ge­dächt­nisses sind. Psycholog*innen wissen längst, dass der Erwerb neuer Langzeit­in­for­ma­tionen deutlich erfolg­reicher verläuft, wenn die theore­tische Erkenntnis der tatsäch­lichen Ausführung voran­ge­stellt wird. Anders ausge­drückt: Die neue Infor­mation, z. B. wie das Projekt­ma­nagement für eine Produkt­ein­führung aufge­setzt wird oder wie ein internes Tool funktio­niert, sollte erst theore­tisch erklärt und im Nachgang an einem Beispiel gezeigt bzw. ausge­führt werden. Im Idealfall liegt zwischen diesen zwei Vorgängen eine gewisse Zeit, damit die Infor­mation konso­li­diert und gespei­chert werden kann.

Vor allem Prozesse, Abläufe oder konkrete Ausfüh­rungen sind s.g. implizite bzw. proze­durale Gedächt­nis­in­halte, die ein Teil des Langzeit­ge­dächt­nisses sind und Zeit brauchen, um konso­li­diert und verin­ner­licht zu werden.

10 Gründe für einen video­ba­sierten Onboarding-Prozess


Es gibt jedoch auch eine Form des Onboar­dings, die es ermög­licht, Mitarbeiter*innen bestmöglich einzu­lernen, alle relevanten Infor­ma­tionen an einem Ort zu sammeln und zu erweitern sowie dieses Wissen auch in Zukunft im Unter­nehmen zu halten. Du hast das Format wahrscheinlich schon erraten – das Video. Ein video­ba­siertes Onboarding – ggf. in Kombi­nation mit dem internen Wissensmanagement-Tool – bietet Dir die Möglichkeit, den Onboarding-Prozess zu beschleu­nigen, Fehler zu vermeiden und dadurch die Qualität zu steigern. Hier sind unsere 10 Punkte, warum du das Onboarding in deinem Unter­nehmen um Video­formate ergänzen sollten:

1. Zugäng­lichkeit: Durch ein Archiv an relevanten Lernin­halten kannst du das dort gespei­cherte Wissen jederzeit für alle Mitarbeiter*innen zugänglich machen. Egal, ob Werkstudent oder Managerin, Home-Office oder Büro: Alle relevanten Inhalte sind jederzeit für alle zugänglich.

2. Flexi­bi­lität: Ein in der Cloud abgelegtes Archiv kann von den Mitarbeiter*innen zeit- und ortsun­ab­hängig abgerufen werden. So kann es auch zur Wieder­holung oder zu Weiter­bil­dungs­zwecken einge­setzt werden. In der Fachsprache nennt man dies auch Ermög­li­chungs­di­daktik.

3. Perso­na­li­sierung: Der Wissenspool kann je nach Größe und Ausführung auch selektiv an Mitarbeiter*innen ausge­spielt werden. So können Inhalte z. B. spezi­fisch für die jeweilige Position, Abteilung oder Aufgabe angepasst und bereit­ge­stellt werden. Hierdurch wird das Anlernen stark entschlackt und dadurch beschleunigt.

4. Know-How-Sicherung: Einmal gesichertes Wissen bleibt auch beim Weggang von Mitarbeiter*innen im Unter­nehmen. So wird das Unter­nehmen zukunfts­si­cherer und kann so selbst neue Fachkräfte anlernen.

5. Einheit­lichkeit: Durch das Video­format bekommen alle Mitar­beiter dieselben relevanten Infor­ma­tionen zu den jewei­ligen Aufga­ben­be­reichen. Alle Mitar­beiter werden dadurch auf den gleichen Stand gebracht.

6. Präzision: In den Videos können alle zu vermit­telnden Infor­ma­tionen im Vorfeld genau­estens festgelegt werden. So können Fehler und Fehlin­for­ma­tionen vermieden werden.

7. Inter­na­tio­na­li­sierung: Für inter­na­tional agierende Unter­nehmen bietet ein Onboarding im Video­format die Möglichkeit, diese auch in andere Sprachen zu übersetzen – z. B. durch Unter­titel. So können Sprach­bar­rieren abgebaut und die Videos großflä­chiger einge­setzt werden.

8. Kosten­er­sparnis: Zwar bedeutet die Inhouse-Produktion solcher Videos im Vorfeld einen Mehraufwand und verur­sacht initiale Kosten, aber auf lange Sicht spart man dadurch enorme Personal- und Produk­ti­ons­kosten und kann die Qualität auf einem konstant hohen Niveau halten.

9. Unter­hal­tungswert: Durch durch­dachte und spannend produ­zierte Video-Inhalte lässt sich die Lernkurve steigern. In quali­tativ hochwer­tigen Videos lassen sich die wesent­lichen Infor­ma­tionen sehr präzise vermitteln und auf den Punkt bringen.

10. Messbarkeit: Als Unter­nehmen kann Du messen, welche Videos wie oft oder lange angesehen wurden. Es können z. B. direkt Fragen gestellt und dadurch Verbes­se­rungs­po­ten­tiale aufge­deckt werden. Hierdurch kann man im Anschluss die Effek­ti­vität verbessern oder z. B. mehr Inhalte zu einem bestimmten Thema zur Verfügung stellen.

Perfektes Onboarding
Persönlich und Personalisiert


Aber bitte nicht falsch verstehen! Auch wenn wir uns für einen video­ba­sierten und digital verfüg­baren Onboarding-Prozess einsetzen, sagen wir nicht, dass das Onboarding alleine durch Video­formate erfolgen sollte. Ein persön­licher Kontakt ist vor allem am Anfang sehr wichtig und trägt essen­tiell dazu bei, neue Kolleg*innen erfolg­reich in ein Unter­nehmen zu integrieren. Dabei sind video­ba­sierte Formate ein Mittel, um die Belastung einzelner Mentoren und Zeitaufwand zu reduzieren, nicht jedoch, um persön­lichen Kontakt zu elimi­nieren. Vielmehr sollte es eine Mischung aus persön­lichem und digitalem Onboarding sein

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